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Essstörungen – eine reine "Mädchenkrankheit?"
Selbst wenn die allgemeine Vorstellung besagt, dass vor allem junge Mädchen und Frauen von Essstörungen betroffen sind, ist es wichtig zu betonen, dass diese Störungen Menschen jeden Alters, Geschlechts und Hintergrunds betreffen können. Zwar sind junge Frauen aufgrund von gesellschaftlichen Schönheitsidealen und sozialen Druckfaktoren stärker gefährdet, aber auch Männer und ältere Menschen können davon betroffen sein.
Männer und Essstörungen
In der Vergangenheit wurden Essstörungen oft als eine weibliche Angelegenheit angesehen. Aber Studien haben gezeigt, dass auch Männer Essstörungen entwickeln können. Männer haben jedoch oft ein unterschiedliches Verhalten bei der Entwicklung von Essstörungen. Im Gegensatz zu Frauen, die in der Regel untergewichtig sein wollen, ist das Körperbild von Männern oft darauf ausgerichtet, muskulös und durchtrainiert auszusehen. Dies kann dazu führen, dass sie sich stark auf ihr Aussehen und ihre körperliche Leistungsfähigkeit konzentrieren und ungesunde Verhaltensweisen wie übermäßiges Training und übermäßigen Verzehr von Protein ergreifen.
Es ist auch bekannt, dass Schwule und Bisexuelle häufiger von Essstörungen betroffen sind als Heterosexuelle. Dies ist auf eine erhöhte Diskriminierung und Stigmatisierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zurückzuführen, was zu einer schlechteren psychischen Gesundheit führen kann.
Essstörungen im Alter
Eine weitere Gruppe, die oft übersehen wird, wenn es um Essstörungen geht, sind ältere Menschen. In der Tat sind Essstörungen bei älteren Menschen genauso häufig wie bei jungen Menschen. Ältere Menschen sind jedoch oft weniger in der Lage, gesunde Bewältigungsmechanismen zu entwickeln und neigen dazu, auf ungesunde Verhaltensweisen wie Diäten zurückzugreifen, um mit Veränderungen in ihrem Leben und Körperbild umzugehen.
Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass ältere Menschen aufgrund von Altersdiskriminierung und -stereotypen in der Gesellschaft oft eine schlechtere Körperwahrnehmung haben. Sie werden oft als unsichtbar oder unattraktiv betrachtet, was zu einem schlechten Selbstbild führen kann und das Risiko von Essstörungen erhöht.
Zusammenfassung
Essstörungen sind keine Angelegenheit, die nur junge Frauen betrifft. Es ist wichtig zu betonen, dass Menschen jeden Geschlechts, Alters und Hintergrunds betroffen sein können. Männer, Schwule und Bisexuelle sowie ältere Menschen sind ebenfalls gefährdet und sollten bei Verdacht auf eine Essstörung Unterstützung und Hilfe suchen.
Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft mehr um die Prävention und Behandlung von Essstörungen kümmern und die Aufmerksamkeit auf die Menschen lenken, die normalerweise übersehen werden. Die Entstigmatisierung von Essstörungen und eine bessere Aufklärung über die verschiedenen betroffenen Gruppen sind der erste Schritt, um das Bewusstsein für dieses ernsthafte Problem zu schärfen und Betroffene zu unterstützen.