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Mehr als nur wählerisches Essen:
Die selektive Essstörung

Essen ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch ein sozialer Akt, der Freude und Gemeinschaft bringt. Doch was passiert, wenn das Essen zum Kampf wird? Für manche Jugendliche ist die Nahrungsaufnahme ein täglicher Kampf, der von einer wenig bekannten Essstörung namens "Selektive Essstörung" geprägt ist. In diesem Artikel wollen wir dieses Thema näher beleuchten.

Was ist eine Selektive Essstörung?

Die Selektive Essstörung, auch bekannt als "Selektiver Essensverweigerung" oder "ARFID" (Avoidant/Restrictive Food Intake Disorder), ist eine Essstörung, die durch eine eingeschränkte Ernährung oder einen starken Mangel an Interesse an bestimmten Lebensmitteln gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zu Anorexie, Bulimie oder Binge Eating Disorder, bei denen die Schwierigkeiten mit Essen oft mit Körperbild oder Emotionen verbunden sind, ist bei ARFID die Ablehnung von Lebensmitteln meist unabhängig von solchen Faktoren.

Symptome einer Selektiven Essstörung

• Ablehnung bestimmter Lebensmittelgruppen, z. B. bestimmte Texturen oder Farben

• Begrenztes Nahrungsmittelrepertoire, oft auf weniger als 10 Lebensmittel beschränkt

• Körperliche Probleme wie Gewichtsverlust oder Mangelernährung

• Angst vor dem Essen oder Panikattacken in Verbindung mit Mahlzeiten

• Vermeidung von sozialen Ereignissen, die mit Essen verbunden sind

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für ARFID sind noch nicht vollständig verstanden, aber einige Faktoren können das Risiko erhöhen, darunter:

• Frühe Kindheitserfahrungen mit Nahrungsmitteln, wie Schwierigkeiten beim Stillen oder eine Überempfindlichkeit gegenüber Geschmack oder Textur von Lebensmitteln
• Psychische Gesundheitsprobleme wie Angststörungen oder Autismus-Spektrum-Störungen
• Umgebungs- oder Familieneinflüsse, wie ein übermäßiges Fokus auf Gesundheit oder Ernährung

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose von ARFID erfordert eine gründliche Beurteilung durch einen qualifizierten Fachmann, der andere medizinische oder psychologische Ursachen ausschließen kann. Die Behandlung umfasst oft eine multidisziplinäre Herangehensweise, die Ernährungsberatung, kognitive Verhaltenstherapie und gegebenenfalls medizinische Interventionen umfasst.

Wie Eltern helfen können

Wenn du vermutest, dass dein Kind an ARFID leidet, ist es wichtig, einfühlsam und unterstützend zu sein. Hier sind einige Tipps, wie du deinem Kind helfen kannst:

• Nimm die Sorgen deines Kindes ernst und zeige Verständnis für seine Schwierigkeiten mit Essen
• Versuche nicht, das Kind zu zwingen, bestimmte Lebensmittel zu essen, sondern biete ihm alternative Optionen an
• Ermutige es zu positiven Essgewohnheiten und schaffe eine entspannte Atmosphäre während der Mahlzeiten
• Suche professionelle Hilfe von Ärzten, Ernährungsberatern oder Therapeuten, die Erfahrung mit Essstörungen haben
Zusammenfassung:
Die Selektive Essstörung ist eine oft übersehene Form von Essstörung, die Jugendliche betrifft und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Im Gegensatz zu anderen Essstörungen ist ARFID nicht immer mit Körperbild oder Emotionen verbunden, sondern eher mit einer starken Ablehnung bestimmter Lebensmittel. Eltern spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung ihrer Kinder mit ARFID, indem sie einfühlsam sind, für positive Essgewohnheiten werben und professionelle Hilfe suchen, wenn nötig. Durch ein unterstützendes Umfeld und angemessene Behandlung können Jugendliche mit ARFID lernen, ein gesundes Verhältnis zum Essen aufzubauen und ihre Essängste zu überwinden.

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